Piano solo
Rezension der CD:
Viele junge Pianisten würden gerne Jazz, Pop und Rock nicht nur nach Noten spielen, sondern auch über die Themen improvisieren wollen, sagt Bernd Frank. Von Bach bis Reggae – so der Untertitel – reichen die Stilvariationen, mit deren Hilfe Frank zehn ausgesuchte Beatles-Songs neu interpretiert hat. „Hey Jude“ klingt klassisch von Johann Sebastian Bach inspiriert, „Can´t buy my love“ swingt mit ostinaten Figuren in bester Boogie-Manier, „When I´m sixty-four“ mit seinen Bass-Akkord-Wechseln ist typisch für den Stride-Piano-Stil. „The long and winding road“ kommt ganz pop-inspiriert daher, „I feel fine” grooved so richtig in Funk-Jazz-Manier.
Dass die Beatles-Kompositionen für solche Stilverwandlungen geeignet sind, ist schon in den Originalen mit ihren klassischen, jazzigen und rockigen Elementen unüberhörbar. Da Bernd Frank, Jahrgang 1949, zudem in seiner Jugend mit dieser Musik aufgewachsen ist, boten sie sich geradezu zur Demonstration für Solo-Improvisationen auf dem Flügel an.
Der Mainzer Jazz-Professor improvisiert einfallsreich und eigenwillig, kurzweilig und themengerecht. Der Text des CD-Heftchens ist so treffend, dass sich jede weitere Beschreibung erübrigt. Wer sich für die Beatles und Pop, Jazz und Boogie sowie Reggae und Latin begeistern kann, der wird an diesen Variationen viel Freude haben.
(Klaus Mümpfer)