Trugschlüssig weitergeführte Zwischendominanten haben einen besonderen Effekt. Die Wirkung könnte man umschreiben mit: Überraschung und Intensivierung. Deshalb ist es ratsam, dieses harmonische Mittel mit Bedacht (wo, wie oft usw.) zu verwenden. Theoretische Erklärungen werden durch praktische Übungskadenzen und Lied/Songbeispiele ergänzt.
Allen Möglichkeiten ist gemeinsam: Basston schreitet immer einen Halbton nach oben fort. In klassisch gesetzten Lied/Songsätzen müssen die Oberstimmen in Gegenbewegung abwärts verlaufen, während im Pop/Rock/Jazzs-Song Parallelismus kein Problem darstellt, ja sogar als stiltypisch anzusehen ist.
Die grundsätzlich möglichen Akkordfolgen sind:
in Dur: III7 – IV, VII7 – I
in Moll: I7 – bII, II7 – III
Bsp. C- Dur Bsp. a- Moll
E7 – F A7 – Bb
B7 – C B7 – C
Die Wendung A7 – Bb in der Tonart A-Moll mit dem „Neapolitaner“ ist im traditionellem Volkslied nicht oft zu finden. Ebenso selten ist die Anwendung der trugschlüssigen Weiterführung von Zwischendominanten in Moll. Aber um es fürs eigene Komponieren/Arrangieren/Reharmonisieren anwenden zu lernen, sei es hier auch erwähnt.
Folgende Übekadenzen, die klassische Stimmführungsregeln enthalten, alle maximal möglichen Melodiestellen mit kontrapunktischen Basslinien zeigen, bieten sich an und sollten in praktisch notwendigen Tonarten transponiert werden:
Kadenzen mit trugschlüssigen Weiterführungen von ZwiDomi
Hier nun ein paar Ausschnitte aus Liedern/Songs (in verschiedenen Tonarten) in Dur:
Lieder + Songs (Ausschnitte) in Dur