Hier ist meine Vorstellung von einem modernen, zeitgemäßen Klavierunterricht.
1. Literaturspiel aus dem Bereich „Klassik“ (inklusive: Vermittlung eines emotionalen und analytischen Zugangs, Ausgangspunkt für gesunde und methodisch zubereitete technische Übungen, Ausgangs- oder Endpunkt von damit zusammenhängender Improvisation)
2. Improvisation (von Klassik bis Jazz, von gebundener bis zu freier Improvisation; Einbeziehung von improvisatorischer Lied / Songbe- gleitung; breites, altersgemäßes und methodisch zubereitetes Zugangs- und Vertiefungsfeld; Nutzbarmachung der positiven Wirkung von Improvisation auf das Literaturspiel, also von „Produktion“ auf die „Reduktion“, z. B. beim Befreien von einer notierten Vorlagen oder bei der eigenständigen, stilistisch gebundenen, improvisatorischen Fortführung/Entwicklung eines notierten Ausgangsmaterials)
3. Pop, Rock, Jazz (nach Noten und improvisiert; kombiniert mit Vermittlung theoretischer Grundlagen: Akkorde, Skalen, Improvisationskonzepte)
Nicht jeder, der Unterricht erhält, muss alles davon in Anspruch nehmen, aber angeboten werden sollten diese Inhalte. Es ist die dringliche Aufgabe der Ausbildungstätten, zukünftige Klavierlehrer zum Unterrichten dieser Inhalte zu befähigen. Zudem sollten dringend umfassende Fortbildungs- und Weiterbildungskurse für die Klavierlehrer angeboten und je nach Bedarf die Teilnahme an diesen Kursen sogar verlangt werden.