JAZZ: IMPROVISATIONS KONZEPTE

Grundsätzliche Möglichkeiten für „Einsteiger“.

Die folgenden Hinweise sind nur Angaben zum technischen Handwerkszeug und zu Möglichkeiten, die immer beim Improvisieren selbst dann einer inneren Spielabsicht, dem Körper und einer inneren Hörvorstellung entspringen müssen.

1. Embellishment (vgl. Variationstechniken in der Klassik: s. Extra Artikel)

Improvisation als Veränderung des Themas, wobei dieses (in einer Spanne von klar bis kaum noch) erkennbar ist.

z. B.

Rhythmus-Veränderung, Ausfüllen + Hinzufügen, Weglassen, Umspielen, Umkehrung, Anpassen eines Motivs an veränderte harmonische Situation

2. Sog. Freie Improvisation (auf Basis der Akkord-Skalentheorie)

– Es können aus dem Thema Motive verwendet werden (Verarbeitung z. B. als Entwicklung, Metamorphose usw.)

– Ansonsten freie Motivik mit Entwicklungstechniken

– Improvisationskonzepte: z. B.

a)      Guide tone line (s. Terzen + Septen der Akkorde) als gedachte Orientierungslinie, die umspielt wird.

b)      Arpeggiotechnik (auf Grundton oder Terz aufbauend, ohne + mit ausfüllender Chromatik)

c)       Pentatonikskala (der I. Stufe oder einer anderen; s. auch Überlagerungstechnik)

d)      Zifferndenken (z. B. für: bewusstes Einsetzen als Phrasenzielpunkt oder Phrasenhöhepunkt). Kategorien:

langweilig (1 +5), neutral (3+7) + interessant (9, 11, 13 + Alterierungen)

–  Regeln für Aufbau eines Solos (z. B. ballistische Kurve mit einem Höhepunkt oder mit mehreren Zwischen-Höhepunkten; ökonomische und dramaturgische Gesichtspunkte; Spannungsverläufe).

3. Mischung von Embellishment und sog. Freier Improvisation

 

 

Veröffentlicht von

Prof. Frank

Seit 1983 Professor für Schulpraktisches/Unterrichtspraktisches Klavierspiel, Klavierimprovisation und Jazz (z.B. Jazzpiano, Chor) an Hochschule für Musik in Mainz